Erika Fischer (r.) und Birthe Preuß zeigen mit der Sonderausstellung den Tierfreund Ringelnatz als Maler und Lyriker Foto: sh
CUXHAVEN sh ∙ Der Meister der Worte – bekannte wie erfundene – war auch ein Meister mit Farben. Und ein wahrer Tierfreund. Was sich sowohl in den geschriebenen als auch den gemalten Werken aus seiner Hand wiederfindet.
Unzählige Tiere bewohnen die Menagerie von Ringelnatz: große und kleine, exotische oder heimische, reale und Phantasiewesen. Und die realen scheinen einem manchmal genauso vertraut wie die Phantasiewesen. Und das Besondere daran, es gibt Tiere für Kinder und Tiere für Erwachsene. Und sie finden momentan ihren Fokus in der Öffentlichkeit in Cuxhavens wirklich ganz besonderem Museum, dem Ringelnatz-Museum schräge gegenüber des Schlosses.
Dass Ringelnatz nicht nur als Lyriker seinen Stellenwert in der deutschen Kultur zu Recht hat, kann man an den Kompositionen von Text und Zeichnung, manchmal gar Gemälden absehen. Schon als Neunjähriger dichtete und illustrierte Ringelnatz, damals noch Hans Bötticher, „Die Landpartie der Tiere“ für seinen Vater zu Weihnachten. Ein Werk, das als Original zum Museum gehört und in der Moderne immer noch als Vorlage für Illustratoren und Autoren dient.
Seine kindliche Freude an tierischen Wesen hat sich Ringelnatz sein Leben lang erhalten, davon zeugen die vielen Gedichte und Illustrationen für Kinder, aber auch in Texten für Erwachsene und vor allem bei den Zeichnungen in Widmungsexemplaren kommt sein Spieltrieb immer wieder zum Ausdruck. Und diese kindliche Freude haben Erika Fischer und Birthe Preuß meisterlich in der von ihnen gestalteten Sonderausstellung zu präsentieren gewusst. Sie trägt den Titel Stachelfisch und Tintenschwein und ist noch bis zum 15. Oktober zu sehen. Im Rahmen der Ausstellung finden im Schloss Ritzebüttel zusätzlich zwei Lesungen statt. Am 27. Juli um 19.30 Uhr liest Till Hein Auszüge aus seinem Buch „Crazy Horse“ und am 13. September, ebenfalls um 19.30, Uhr liest Marie Dettmer aus ihrem Werk „Ringelnatz und Co. – der Mensch, das Tier und weiteres Philosophisches…“.