Landrat Holger Heymann und Oberbürgermeister Melf Grantz begrüßten die Tagungsteilnehmer Foto: sh
BREMERHAVEN sh ∙ Braucht der norddeutsche Tourismus die Unterstützung von künstlicher Intelligenz? Im Folgenden kurz KI genannt. Kann das neue oder nicht mehr ganz so neue Werkzeug der Torurismusbranche, aber vor allem den Tourismus-Destinationen neue Impulse ermöglichen? Gar den Tourismus ankurbeln in Zeiten, in denen das Urlaubsgeld nicht mehr ganz so locker aus dem Portemonnaie fällt? Diese, und noch viel mehr Fragen behandelte der Nordsee-Tourismustag in Bremerhaven. Als Tagungsort wählte der Veranstalter, die Tourismus Agentur Nordsee, kurz Tano, den Fischbahnhof.
Stattliches Programm
Das Programm ging über zwei Tage, von denen der zweite Tag ganz im Zeichen von Vorträgen und Podiumsdiskussionen stand. Die Tagung richtete sich an touristische Einrichtungen, wie Marketing-Organisationen, Tourist-Informationen, Hotels und Gastronomien, aber auch kulturtouristische Betriebe oder Dienstleister aus der Tourismus-Branche. Fachleute tauschten Ideen aus, diskutierten Trends und ließen sich von Impulsvorträgen für einen nachhaltigen Tourismus inspirieren. Der Nordsee-Tourismustag ist das jährliche Branchentreffen für Tourismusexperten an der niedersächsischen Nordseeküste.
Fluch oder Segen, war die Frage der Fragen. KI hat nach Meinung des Veranstalters durchaus das Potenzial, den Tourismus zu revolutionieren. Sie könne dazu beitragen, Reiseerfahrungen zu personalisieren, Kundenservice zu verbessern und Effizienz zu steigern und so die Erstellung neuer Tourismuskonzepte erleichtern. Doch KI berge auch Risiken. So könnte sie dazu führen, dass Arbeitsplätze wegfallen oder dass sich die Tourismusbranche weiter in Richtung Massentourismus entwickelt.
Spannende Vorträge
Nach der Begrüßung der Tagungsteilnehmer durch Landrat Holger Heymann als Aufsichtsratsvorsitzender der TANO und Oberbürgermeister Melf Grantz zeigte der Kölner KI-Experte Jens Polomski in seinem Vortrag „Zusammen unschlagbar: Du und KI im Marketing-Duo!“ eine durch KI erstellte Konzeptstudie für die Stadt Wismar. Der Tech-Journalist Thomas Riedel gab eine konstruktive Einschätzung des KI-Hypes. Weitere Beiträge beschäftigten sich mit KI-gestützter Nachhaltigkeit jenseits des Vermarktbaren, mit der Möglichkeit mittels digitaler Technologien ein Reiseerlebnis neu zu denken und wie man in Wien mit Kunst, Katzen und KI in den USA um Touristen wirbt. Als Fazit darf man die Vermutung äußern, dass bei so viel KI-Begeisterung der Tourismus ganz neue Wege gehen wird. Ob das jedem gefallen wird, ist eine andere Frage.