Ein Rotkehlchen genießt offenbar das kühle Nass Foto: Bußmann
BREMEN re ∙ Wärme und Trockenheit lassen in den versiegelten Städten und Ortschaften die kleinen Wasserstellen austrocknen. Vögel und Insekten müssen jetzt oft beträchtliche Strecken zurücklegen, um ihren Durst zu stillen. Der NABU empfiehlt Naturfreunden deshalb jetzt Tränken aufzustellen, doch das sei die „Hohe Schule des Artenschutzes“. Denn diese müssen täglich gereinigt und gewechselt werden, da unsaubere Tränken Vögel tödlich infizieren können.
„Die Vögel leiden schnell unter Wassermangel“, berichtet Sönke Hofmann, Geschäftsführer des NABU, „viele kleine Wasserstellen sind bereits ausgetrocknet. Pfützen gibt es gar nicht mehr, sogar in den Gräben steht nur wenig Wasser.“ Es sei daher hilfreich, den Tieren saubere Vogeltränken anzubieten, ganz gleich, ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon, ruft der NABU auf.
Als wichtigste Regel müsse darauf geachtet werden, dass das Wasser sauber bleibe, so die Naturschützer. Allzu schnell können sich sonst Salmonelle, Trichomonade & Co. vermehren. Da Vögel gerne baden, haben die Keime im lauwarmen Wasser leichtes Spiel. „Täglicher Wasserwechsel und Ausspülen gehören zum Pflichtprogramm des verantwortungsvollen Vogelfreundes“, so Hofmann.
Allerdings sollte keine Chemie zur Desinfektion verwendet werden, kochendes Wasser reiche vollkommen, betonen die Naturschützer. Als Alternative könnten auch zwei Wasserschalen abwechselnd benutzt werden. „Wenn eine Tränke 24 Stunden am besten in der Sonne trocken steht, sind die Parasiten tot“, erklärt Sönke Hofmann.
Nicht nur die Vögel besuchen Wasserstellen, auch manche Schmetterlinge, Honig- und Wildbienen sind für schnell erreichbare Tränken dankbar. „Eine flache Schale auf dem Balkon ist die ideale Ergänzung zu den Nektarspendern“, rät Hobbyimker Hofmann „auf jeden Fall braucht die Bienentränke einen flachen Rand oder Inseln aus Kieseln, damit sie nicht zur Todesfalle wird.“
„Es gibt schmucke Designer-Vogelbäder im Gartenhandel, aber eine flache Schüssel, ein Untersetzer oder ein Suppenteller tun es auch“, rät der NABU. Wichtig sei, dass die Vogeltränke auf einem gut einsehbaren Platz nicht in unmittelbarer Nähe von Büschen eingerichtet werde. Sonst könne manch „Stubentiger“ der fröhlichen Badeschar ein jähes Ende bereiten. Auch sollten tiefere Wannen ein Brett als Ausstiegshilfe für ungeübte Jungvögel bekommen.