Sieht nicht nur imposant aus, sondern wird auch funktional der Polizei gerecht   Foto: Haslob Kruse+Partner

BREMERHAVEN sh ∙ Oberbürgermeister Melf Grantz brachte es auf den Punkt. „Das wird ein Hingucker“ sagte er auf der Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung des geplanten Neubaus des Polizeireviers Geestemünde. Ein Hingucker ist das bisherige Gebäude der Polizei in Geestemünde zwar auch, aber wie es der Direktor der Ortspolizeibehörde Volker Ortgies es nannte, als „Gebäude mit einem gewissen Charakter“. Funktional entspräche es in keinster Weise mehr den heutigen Anforderungen an effektive Polizeiarbeit. Oberbürgermeister Melf Grantz als Dezernent für die Ortspolizeibehörde bekräftigt, „das bisherige Polizeirevier Geestemünde in der Klußmannstraße entspricht schon lange nicht mehr den heutigen Standards und war außerdem nicht barrierefrei zu erreichen. Daher ist ein neues Polizeirevier zwingend erforderlich“.

Neben der Polizei wird die einzige Bremer Landesbehörde in Bremerhaven mit der Landesbeauftragten für Datenschutz in das Gebäude einziehen. Synergie-Effekte sind da durchaus erwünscht. Das neue Gebäude für das Polizeirevier Geestemünde und für die Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (LfDI) wird in der Georgstraße, Ecke Nansenstraße, dem südlichen Eingang in den Stadtteil Geestemünde und des Werftquartiers entstehen. In dem sechsgeschossigen Gebäude der STÄWOG wird die Ortspolizeibehörde vier Geschosse, das EG bis einschließlich des 3. OG und die LfDI ein Geschoss im 4. OG anmieten. Ein weiteres Geschoss ist für Technik­räume im 5. OG vorgesehen. Vor dem Gebäude entsteht ein zur Georgstraße orientierter Stadtplatz, der von den Bürgerinnen und Bürgern als Aufenthaltsort genutzt werden kann. Ebenso ist eine Carportportanlage für die Einsatzfahrzeuge der Polizei hinter dem Gebäude geplant. Die Dachflächen werden ein Gründach erhalten.

Der Direktor der Ortspolizeibehörde, Volker Ortgies sagte zur Aufteilung des Neubaus: „In den Geschossen für die Polizei werden im Erdgeschoss unter anderem die Wache und die Kontaktpolizisten und in den Obergeschossen die Vernehmungsräume, die Büroräume, die Sozialräume, die Umkleiden und die Sanitäranlagen untergebracht“. Und weiter sagte er, dass der neue Standort sehr zentral im Reviergebiet gelegen sei und eine sehr gute Anbindung an die Georgstraße böte.

Die Bau- und Planungsleis­tungen wurden in einer europaweiten Ausschreibung nach einem vorgelagertem Teilnahmeverfahren ausgeschrieben. Oberbürgermeis­ter Grantz betonte, dass beim Vergabeverfahren sehr auf Kosten, Qualität und Nachhaltigkeit geachtet wurde. Die reinen Baukosten für die STÄWOG als Bauherrin und Eigentümerin des Gebäudes liegen bei 28,8 Millionen Euro brutto. „Der Auftrag für den Neubau geht an Gottfried Stehnke Bauunternehmung GmbH & Co. KG aus Osterholz-Scharmbeck und bleibt somit in der Region“, so der Geschäftsführer der STÄWOG, Sieghard Lückehe. Der Zeitplan ist ambitioniert. Die Herrichtung des Grundstückes soll bereits Ende 2022, der Baubeginn im Frühjahr 2023 und die Fertigstellung des Gebäudes im Herbst 2025 erfolgen. „Die STÄWOG-Gruppe wird jetzt einen langfris­tigen Mietvertrag mit der Stadt, vertreten durch die Ortspolizeibehörde, vorbereiten, damit die endgültigen Beschlüsse der Stadt geschlossen werden können“, so OB Grantz, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der STÄWOG ist.