Eva Viehoff, Grüne, Co-Vorsitzende der SPD/Grünen-Gruppe, der Gruppenvorsitzende Claus Johannßen, SPD, der SPD-Landtagsabgeordnete Oliver Lottke und der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Gunnar Wegener (v.r.) stellten die Ergebnisse der Klausurtagung vor Foto: sh
CUXHAVEN sh ∙ Irgendwie schon Tradition ist die Klausurtagung der Gruppe SPD/Die Grünen des Landkreises. Wie letztes Jahr traf man sich im Hotel Seelust und diskutierte die gemeinsame Agenda für das Jahr 2024. Dabei waren auch Gäste aus der Bundespolitik und der Verwaltung.
So waren neben den Bundestagsabgeordneten Stefan Wenzel und Daniel Schneider auch Landrat Thorsten Krüger und Kreisrätin Andrea Pospich eingeladen. Mit Gerrit Michaelis von der Bremerhavener Beschäftigungsgesellschaft „Unterweser“ hatte man zudem einen ausgewiesenen Fachmann für alternative Wege gegen den Fachkräftemangel und aus der Langzeitarbeitslosigkeit gewonnen. Die Schwerpunkte lagen dementsprechend auf der Wirtschaftsförderung und der Kreisentwicklung sowie der kommunalen Arbeitsplatzpolitik.
Denn beim Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel – zwei Punkte die sich nur auf den ersten Blick widersprechen – denkt man über eine kreiseigene Beschäftigungsgesellschaft nach. Die soll vor allem Menschen, die vermeintlich nur einfache Tätigkeiten ausüben können, eine Chance bieten. In Zusammenarbeit mit Jugendberufsagentur, der Agentur für Arbeit und dem Sozialplanungsreferat soll die Beschäftigungsgesellschaft durch schnelle Qualifizierung bis hin zu einer anerkannten Ausbildung den Arbeitsmarkt für viele neue Arbeitskräfte öffnen. Allein in der Gastronomie oder auch im Einzelhandel besteht ein eklatanter Personalmangel.
Andere Themen waren Alternativen zu einer geplanten kommunalen Wohnungsbaugesellschaft. Denn mangelnder bezahlbarer Wohnraum ist ein eklatantes Problem nicht nur für junge Familien. Die Wiederansiedlung neuer Gewerbebetriebe scheitert oftmals daran, dass die Arbeitgeber nicht ausreichend Wohnraum für neue Mitarbeiter finden.
Beim Thema Kreisentwicklung standen die Liegeplätze 5 bis 7 im Fokus. Sie sind nicht nur für den Kreis Cuxhaven von enormer Bedeutung, sondern für die bundesdeutsche Energiewende insgesamt. Cuxhaven besitzt in Deutschland den einzigen für den Im- und den Export von Windkraftanlagen im großen Stil geeigneten Hafen. Das muss dem Bund bei seinen Klimaplänen eigentlich bekannt sein, war man sich auf der Klausurtagung sicher. Weitere heiß diskutierte Themen waren der Anschluss des Cuxlandes an das Wasserstoffnetz und die schleppende Digitalisierung im Kreis. Und eine Information von der Bahn sorgte für Zuversicht: die Elektrifizierung der Strecke nach Hamburg betreffend. BMW, einer der größten Kunden von Cuxport, möchte den Transport seiner Autos auf Sicht klimaneutral regeln. Und der Autohersteller hat sehr gute Argumente, die Bahn zu einer Investition zu bringen. Man könne nämlich durchaus auch auf europäische Nachbarhäfen ausweichen. Insgesamt, so das Fazit auf der abschließenden Pressekonferenz, erwarte die Gruppe SPD/Die Grünen „ein gutes, ein spannendes Jahr 2024“ im Kreis.