Holger Banik, Alexandra Brandt und Knut Kokkelink (v.l.) Foto: Grabsch
CUXHAVEN re ∙ Die niedersächsische Hafengesellschaft Niedersachsen Ports, besser bekannt als NPorts, setzt auf den Ausbau von Cuxhaven und investiert in eine Zukunft, die nicht nur der Windindustrie, sondern auch dem Klimaschutz zugute kommen soll.
Wer in diesen Tagen an den Kais von Cuxhaven entlanggeht, sieht Baufahrzeuge, -container und -stellen. Es sind die sichtbaren Zeichen einer Investitionsoffensive, die für die Stadt an der Elbmündung und darüber hinaus von Bedeutung ist. NPorts plant, mehr als eine Milliarde Euro in den Ausbau von Cuxhaven zu investieren – so viel wie an keinem anderen Standort des Unternehmens in den vergangenen zwei Jahrzehnten.
„Wir sind der Hafen für Off- und Onshore in Deutschland“, sagt Holger Banik, Geschäftsführer von NPorts, selbstbewusst. Tatsächlich ist Cuxhaven heute der bedeutendste Standort für die Offshore-Windindustrie im Land. Rund 80 Prozent der in Deutschland eingesetzten Onshore-Rotorblätter werden hier verladen, Offshore-Komponenten des Siemens-Werks gehen von hier in die Nordsee.
Und die Ausbaupläne gehen weiter: Die Liegeplätze 5 bis 7 werden derzeit erweitert; auf 1.250 Meter Länge und mit 38 Hektar Terminalfläche entstehen zusätzliche Kapazitäten, um dem wachsenden Bedarf an Umschlagflächen für Windenergieanlagen gerecht zu werden. Rund 300 Millionen Euro fließen in diese Maßnahme, finanziert durch Mittel von Bund und Land sowie durch die Hafenwirtschaft.
Dabei geht es nicht nur um den Umschlag von Schwerlasten. Cuxhaven soll ein Hafen der Energiewende werden, auch im Betrieb. Bis 2040 will NPorts klimaneutral arbeiten. Dafür sind umfangreiche Investitionen in energetische Sanierungen, Photovoltaikanlagen und den Bezug von grünem Strom vorgesehen. Zudem werden die bestehenden Gleise erneuert, um den Hafen effizienter an das Hinterland anzuschließen.
„Auch kleine Maßnahmen wie die Sanierung einer Spundwand oder die Instandhaltung von Straßen, Gebäuden und Umschlagsflächen sind wichtig, damit der Hafenbetrieb stabil bleibt“, sagt Knut Kokkelink, der gemeinsam mit seiner Teamkollegin Alexandra Brandt den Standort Cuxhaven für NPorts leitet. Dabei gilt es auch, den Denkmalschutz zu berücksichtigen, der bei vielen Gebäuden am Hafen greift.
Neben den großen Investitionen achtet NPorts darauf, den Naturraum zu berücksichtigen. Rund 150 Hektar Ausgleichsflächen werden naturschutzfachlich entwickelt, um den Flächenverbrauch beim Hafenausbau zu kompensieren. Auch neue Technologien sollen helfen, den Hafenbetrieb sicherer und effizienter zu gestalten. So wird im Forschungsprojekt „SIDAS“ getestet, wie Sensorik helfen kann, Kollisionen im Hafen zu vermeiden. Zudem läuft das internationale Projekt „DIOL“, das innovative Logistikkonzepte für den Offshore-Bereich entwickeln soll.
Am Ende ist es eine Mischung aus großen Visionen und kleinen Schritten, die Cuxhaven zu einem Knotenpunkt der Energiewende machen sollen.