Am Ende des Richtspruchs stießen nicht nur die Zimmermänner, sondern auch Stiftungsratsvorsitzender Hendrik Rehm mit den Gästen auf das neue Stiftungshaus an Foto: tw
LANDKREIS/WANNA tw ∙ „Nach 25 Jahren muss man sich auch mal von zu Hause trennen“, sagte Hendrik Rehm, Vorsitzender des Stiftungsrats schmunzelnd und freute sich, dass das neue Stiftungshaus der Naturschutzstiftung des Landkreises bereits gute Formen annimmt. Am Freitag wurde im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums der Naturschutzstiftung, das Richtfest des Stiftungshauses im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik, Verwaltung und Naturschutz gefeiert.
Eine rasante Entwicklung
Aktiv Naturschutz betreiben war von Anfang an das Ziel der Stiftung. Ein Ziel, das in den letzten 25 Jahren eine rasante Entwicklung genommen habe, mit immer mehr Aufgaben, so der stellvertretende Vorsitzende Rainer Müller, der auch darauf hinwies, dass Naturschutz keine Einbahnstraße sei. „Klimaschutz, Naturschutz, Artenschutz, Ernährungssicherheit, Sicherheit der Energieversorgung müssen wir in Einklang bringen.“
Auf die Bedeutung der Naturschutzstiftung wies Landrat Kai-Uwe Bielefeld in seinem Grußwort hin. Zwar rette eine Stiftung nicht die Welt, „aber Sie leisten einen substanziellen Beitrag zur Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen“.
Ein Dank ging an diesem Tag auch an die Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung Kerstin Norda und ihr gesamtes Team, sowie ihren Vorgänger Werner Rusch.
Bis Ende des Jahres soll das Stiftungshaus direkt neben dem Moor-Informations-Zentrum in Ahlenfalkenberg fertiggestellt sein, um den Mitarbeitern „großzügigen Platz und vielfältige Möglichkeiten zu bieten“, so Rehm. Ganz wichtig sei vor allem die Maschinenhalle, biete sie doch nicht nur ausreichend Platz, sondern auch bessere Arbeitsbedingungen.
Das Stiftungshaus wird als zweigeschossiger Holzrahmenbau erstellt und bietet auf 350 Quadratmetern Platz für 16 Büroarbeitsplätze, vier Flexi-Arbeitsplätze, sowie multifunktionale Aufenthalts- und Ausstellungsbereiche. Die Tenne wird zum Seminarraum umgebaut mit Nebenräumen für Lager, Archiv und Technikräume. Ein Verbindungstrakt soll Alt- und Neubau verbinden. Zudem wird die alte Maschinenhalle auf dem Gelände zur Werkstatt und zum Treibstofflagerraum.
Dabei wird auf eine nachhaltige Bauweise Wert gelegt. Hierzu gehören die Verwendung von FSC-zertifiziertem Holz, eine Zellulose-Einblasdämmung und reflexionsreduziertem Glas zur Minderung der Gefahr von Vogelschlag. Das Energiekonzept sieht eine Wärmepumpenheizung in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage vor. Zudem soll das Dach begrünt und Fledermausquartiere in die Holzfassade integriert werden.
Die Gesamtkosten für das Stiftungshaus belaufen sich auf knapp 3,2 Millionen Euro. Eine Summe, die nur durch Fördermittel zu tragen ist. Rund 1,7 Millionen Euro stammen aus dem Programm „Landschaftswerte“ des Landes Niedersachsen sowie 813.000 Euro aus Co-Finanzierungshilfen der EU. 400.000 Euro kommen vom Landkreis Cuxhaven.
Doch auch wenn die Stiftung aus ihrem jetzigen Zuhause im Kreishaus ins Ahlenmoor zieht: „Das heißt nicht, dass wir kein Taschengeld mehr brauchen“, betonte Rehm.