Jan Tiedemann ist Bürgermeister der Samtgemeinde Hemmoor Foto: jt
HEMMOOR jt ∙ Jan Tiedemann, Mitglied der SPD, ist seit letztem Herbst neuer Bürgermeister der Samtgemeinde Hemmoor. In Stade geboren und in Laumühlen aufgewachsen, sieht er sich als Kind seiner Heimat und fühlt sich ihr von ganzem Herzen verbunden. Seit dem 1. November 2021 ist er nun Bürgermeister der Samtgemeinde Hemmoor. So wird man den 56-Jährigen regelmäßig im Rathaus in Hemmoor und bei dem einen oder anderen Arbeitsgespräch oder repräsentativen Termin antreffen.
Die Gründe, die Jan Tiedemann antreiben sich seit vielen Jahren in der Politik und Verwaltung zu engagieren, sind „die Freude daran, das direkte Umfeld zu gestalten“, umschreibt er sein Engagement. Die Zusammenarbeit mit den Menschen motiviere ihn dabei besonders. Am meisten Spaß bringe Politik, wenn man gemeinsam die anstehenden Projekte und Veränderungen gestalten könne.
Die größten Herausforderungen, die auf die Samtgemeinde in den nächsten Jahren zukommen, sieht Jan Tiedemann darin, die zahlreichen großen Bauprojekte umzusetzen, den Klimawandel zu gestalten, die Digitalisierung und die Dorfentwicklung in Hechthausen und auch die Veränderungen in der Mobilität voranzutreiben. „Unsere Mitgliedschaft im HVV wertet unseren Standort enorm auf. Mit dem Start des Bürgerbusses Lamstedt-Hechthausen, der mittlerweile über 700 Fahrgäste pro Monat hat, haben wir auch eine verbesserte Anbindung der Ortsteile an den Bahnhof – und damit mehr Lebensqualität – erreicht.“ Ein herzlicher Dank, das sei ihm wichtig, gebühre in diesem Zusammenhang allen Fahrern des Vereins.
Die Akzeptanz der gewählten Gremien habe allgemein nachgelassen, antwortet er auf die Frage, was sich in den letzten Jahren in der Kommunalpolitik verändert habe. Verbunden sei damit eine andere Streitkultur, die von den sozialen Medien leider oftmals negativ geprägt und teilweise mit persönlichen Angriffen verbunden sei, erklärt er. „Fähigkeit und Wille zum Kompromiss sind – auch bei uns – spürbar geringer geworden.“ Vor diesem Hintergrund sei es eine große Herausforderung, das positive Miteinander dauerhaft zu erhalten und damit auch im Sinne der Demokratie zu wirken. Man müsse die anstehenden Veränderungen gemeinsam mit Politik, Verwaltung und den Bürgern angehen, betont er mit Sicht auf die Zukunft.
Mit prägnanten Worten skizziert Jan Tiedemann die Eigenschaften, die seine Samtgemeinde für ihn liebenswert machen: „Zuallererst möchte ich die Menschen in dieser Region nennen: bodenständig, verlässlich, stets freundlich, wenn auch gelegentlich etwas wortkarg und in der Regel mit einem ruhigen Gemüt ausgestattet, lebt hier ein Menschenschlag, der einfach sympathisch ist.“
Die abwechslungsreiche naturnahe Landschaft habe einen Erholungswert für die Menschen, die in ihrer täglichen Arbeit und ihrem Umfeld Hektik und Gehetztheit verspüren, findet er. Hier könne jeder, zum Beispiel bei Fahrradtouren oder Spaziergängen, neue Kraft schöpfen und mit sich selbst wieder gut ins Reine kommen. „Ich gehe gerne mit meiner Frau spazieren“, sagt der Samtgemeindebürgermeister. „Die Oste mit ihren neu entstandenen Pütten und die zahlreichen Wasservögel, die darauf rasten, sind eine schöne Abwechslung und man kann wunderbar abschalten.“
Die Samtgemeinde besteht mit den Gemeinden Hechthausen und Osten aus zwei ländlich geprägten Orten und der Stadt Hemmoor als Mittelzentrum für die Region. Die Stadt Hemmoor verfügt mit einem kompletten Arzt- und Facharztangebot über einen gut ausgebauten Gesundheitsstandort. Die Versorgungslage für die Bürger der Stadt, aber auch des näheren Umfeldes, sei durch ein breites Angebot an Verbrauchermärkten und Fachgeschäften ausgesprochen gut. Das schulische Bildungsangebot sei komplett vorhanden und auch die frühkindliche Bildung sei durch acht Kindertagesstätten und einen bevorstehenden weiteren Ausbau gesichert.
„Ein reichhaltig gefächertes Angebot an Vereinsaktivitäten bereichern das gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben der Samtgemeinde“, zeigt sich Jan Tiedemann zufrieden. Handlungsbedarf gibt es natürlich auch. Aktuell fehle besonders ein ausreichend großer Veranstaltungsraum in der Stadt Hemmoor, berichtet der Samtgemeindebürgermeister.
Was Infrastrukturmaßnahmen angehe, würden in Hemmoor bereits die Wege in die Zukunft geebnet, betont er. Derzeit bestehe in der Samtgemeinde die Option, den Ausbau mit Glasfaser zu ermöglichen und damit die Verfügbarkeit von breitbandigem Internet zukunftssicher zu gewährleisten.
Der Wunsch nach der eigenen Immobilie und die Nachfrage nach Flächen für Handel, Dienstleistung und Gewerbe sei nach wie vor vorhanden, stellt Jan Tiedemann klar. Insoweit werde die weitere Ausweisung von Bauflächen ein wichtiges Thema bleiben.
Im Blickfeld hat Jan Tiedemann auch die Schulsituation und ihre Entwicklung. Mit der Ganztagsschulbetreuung habe die Samtgemeinde Hemmoor bereits vor zehn Jahren in der Grundschule Basbeck begonnen. Dieses Angebot sei gerade in den Grundschulen Osten und Hechthausen auch angelaufen und solle in der Grundschule Althemmoor baldmöglichst fortgesetzt werden.
Eine attraktive Samtgemeinde ziehe Menschen an und binde sie an ihren Wohnort. Für Besucher gelte es ein entsprechendes Ortsbild zu pflegen. „Gut gestaltete öffentliche Plätze und Anlagen und auch ein leistungsfähiges gastronomisches Angebot, möglichst mit Außengastronomie, steigert die Aufenthaltsqualität und sprechen Besucher besonders an“, ist er sich sicher.
Zu den Indikatoren für eine attraktive Samtgemeinde zählen auch Feste und Feiern. Mit dem Fährmarkt um die Schwebefähre Osten-Hemmoor gäbe es in der Samtgemeinde einen überregional bedeutsamen Markt, so Jan Tiedemann. „Daneben prägen die Feste der Vereine in starkem Maße das gesellschaftliche Leben in den Orten. Besondere Erwähnung verdienen dabei das jährliche Open Air auf dem Rathausplatz und die Kunsthandwerkermärkte an der Kulturdiele sowie Weihnachtsmärkte.“
Wenn er einen politischen Wunsch für seine Samtgemeinde frei hätte, würde sich Jan Tiedemann an erster Stelle eine bessere finanzielle Ausstattung/Finanzkraft der Samtgemeinde und ihrer Mitgliedsgemeinden wünschen, um mehr für die Bürger der Samtgemeinde umsetzen und anbieten zu können. „Zudem wünsche ich mir ein gutes, gedeihliches Miteinander der Akteure in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Ehrenamt und Bevölkerung, um den Herausforderungen, die die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und andere komplexe Problemlagen uns in den kommenden Jahren abverlangen werden, gut zu meistern.“
„Wir haben zahlreiche Projekte, die wir in der Samtgemeinde Hemmoor in den nächsten Jahren gemeinsam umsetzen wollen.“
Die ländliche Region seiner Samtgemeinde ist für Jan Tiedemann Heimat. Er weiß, wie es sich anfühlt, auf dem Lande daheim zu sein. Dort, wo Innovation und Erholung, Kreativität und Tradition gelebt werden und sich gegenseitig ergänzen. Und wo, nah an der Natur, die Nähe zueinander nie verlorengegangen ist und auch weiterhin gepflegt wird.
Jan Tiedemann geht mit einem positiven Gefühl in die kommenden Jahre. „Wir haben zahlreiche Projekte, die wir in der Samtgemeinde Hemmoor in den nächsten Jahren gemeinsam umsetzen wollen. Ich freue mich auf diese Herausforderung, dass ich als Samtgemeindebürgermeister diese wichtigen Projekte, gemeinsam mit meinem Team der Verwaltung, den Ratsmitgliedern und den Menschen in unserer Samtgemeinde, umsetzen darf.“
Über diese Aktivitäten und über vieles mehr zu berichten, sei die Aufgabe der Zeitung und auch der Wochenblätter. „Ich würde mich sehr freuen, wenn ich den Elbe Weser Kurier aufschlage, dass ich zahlreiche Informationen aus unserer Region erhalte, dass ich über das aktuelle Tagesgeschehen informiert werde, dass ich aber auch interessante Berichte und Informationen über Entwicklungen aus allen Bereichen finde. Der bunte Mix macht den Elbe Weser Kurier für mich so interessant.“