Kirsten Knoblauch verarbeitet in ihren Gedichtbänden persönliche Erfahrungen, Erlebnisse und Alltagssituationen   Fotos: tw

CUXHAVEN tw ∙ Durch einen persönlichen Schicksalsschlag wirbelten bei Kirsten Knoblauch die Gedanken durch den Kopf. Auf Umwege durch ihre Arbeit als Schulbegleiterin an der Ritzebütteler Schule, fand sie dann eine Möglichkeit, ihre Gedanken in Worte zu fassen. „Uns verließ eine Schülerin, und wir wollten ihr etwas mitgeben“, so Knoblauch. Und sie entschied sich, ein Gedicht zu schreiben.

Eine aufregende Zeit

Für sie die Initialzündung ihre Gedanken nicht nur in Worte zu fassen, sondern ihnen auch eine Form zu geben. Sie fing an, für ihren Mann ein Gedicht zu schreiben, für ihre fünf Kinder, Gedichte mit einem familiären Bezug. „Eine aufregende Zeit“, erinnert sich ihr Mann Joachim Moratz. Überall lagen Zettel herum, er hörte sich die Gedichte seiner Frau an, an denen sie feilte, bis sie für sie denn richtigen Klang hatten. Manchmal stand sie auch mitten in der Nacht auf, um Dinge, die sie beschäftigt und nicht in Ruhe gelassen haben, gleich aufzuschreiben. „Mein Chaos im Kopf“, wie sie schmunzelnd sagt.
Irgendwann hatte sie 40 Gedichte beisammen und überlegte „was machst du damit?“. So entstand die Idee, sie in einem Buch zusammenzufassen. Anfang letzten Jahres konnte sie dann ihr erstes eigenes Buch in Händen halten: „Gedichte für deine Pause“. Es folgten „Gedichte für deine Auszeit“ und „Gedichte für deine Rast“. Gedichte über persönliche Erfahrungen, Erlebnisse und Alltagssituationen, Gedichte, die von Herzen kommen.
„Ich bin von mir selbst überrascht“, sagt sie über dieses Ergebnis. Denn dass sie sich einmal dem Schreiben zuwendet, hätte sie nicht gedacht. „Als Kind habe ich nicht gerne gelesen“, erzählt sie. Während ihre größere Schwes­ter eine richtige Leseratte gewesen sei, „habe ich lieber mit meinem kleinen Bruder und Freunden draußen gespielt“. In der Schule waren es dann auch eher die Fächer Mathe, Physik, Biologie, die sie begeisterten. Da sie auch immer gerne mit Menschen zu tun hatte, wurde sie Krankenschwes­ter und arbeitete auch in der Altenpflege. „Ich brauche den Bezug zu Menschen, möchte etwas bewirken“, sagt sie. Und so ist sie nach einer Qualifizierung zur Pädagogischen Mitarbeiterin und einem Kurs zur Integrationshelferin, inzwischen als Schulbegleiterin an der Ritzebütteler Schule tätig, dem Startpunkt ihres Faibles für Gedichte.

Meer, Strand und Urlaubsgefühle

Jetzt ist ihr vierter Band erschienen: „Gedichte für deine Strandzeit“. „Dieses Büchlein verdanke ich meinem wunderschönen Wohnsitz am Meer und vielen Urlaubsorten“, schreibt die gebürtige Hessin in der Widmung zu ihrem Gedichtband. Vor rund zehn Jahren kam sie mit ihrem Mann nach Cuxhaven, denn sie lieben das Wasser, haben ein Faible für Helgoland. Und so drehen sich ihre neuen Gedichte alle ums Meer, Strand und Urlaubsgefühle. Gedichte, die wieder durch persönliche Erfahrungen und Eindrücke geprägt sind.
„Es ist mein vierter und letzter Gedichtband“, sagt sie. Denn flossen am Anfang ihre Ideen schnell auf Papier, hat sie jetzt das Gefühl, dass sie – wenigstens erstmal – am Ende ihrer Schreibreise angekommen ist. Eines wird ihr jedoch auf jeden Fall bleiben. Die Liebe zu Gedichten, die sie immer wieder gerne liest.
Die „Gedichte für …“ sind im Buchhandel für 6,99 Euro erhältlich.