Die Direktorin des Alfred-Wegner Instituts, Prof. Dr. Anke Boetius aus Bremerhaven, verwies in ihrem Vortrag zur Rolle des Meeres beim Kampf gegen den Klimawandel auf neueste Erkenntnisse aus der Forschungsfahrt der „Polarstern“ letztes Jahr   Foto: sh

CUXHAVEN re ∙ In das Schloss Ritzebüttel hatte die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Cuxhaven (MIT)zum Neujahrsempfang geladen. MIT-Kreisvorsitzender Dr. Dirk Timmermann konnte nicht nur zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft begrüßen, sondern hatte einen besonderen Gast zu einem besonderen Vortrag nach Cuxhaven geholt: die Direktorin des Alfred-Wegener-Institutes Prof. Dr. Anke Boe­tius, die im letzten Jahr mit der Antarktisfahrt der „Polarstern“ für viel Aufmerksamkeit gesorgt.

Forschungsfahrt der „Polarstern“ zeigt wichtige Rolle der Ozeane beim Klimawandel

Beim Empfang in Schloss Ritzebüttel legte Boetius in ihrem Vortrag den Schwerpunkt auf einige positive Ergebnisse ihrer langjährigen Forschung. Es sei eine Erholung der Walbestände zu beobachten und die Meere spielten eine noch größere Rolle als gedacht beim Kampf gegen den Klimawandel.
Bei der Begrüßung der Gäste hatte es allerdings zunächst nicht zwingend nach guten Nachrichten und positiven Ausblicken für das Jahr 2024 ausgesehen.
Dr. Dirk Timmermann setzte in seiner Begrüßung einen Schwerpunkt auf die stetig wachsende Bürokratie mit dem Fazit, zu viel Bürokratie lähme die Wirtschaft. Und hatte für Cuxhaven ein besonders krasses Beispiel ausgesucht. Dazu hatte er sich den Cuxhavener Erlass mit dem schönen Titel „Allgemeinverfügung zur einstweiligen Sicherstellung von Bäumen und Hecken“ ausgesucht. Landrat Thorsten Krüger dagegen verwies in seinem Grußwort allerdings auf manche notwendige Bürokratie. Einige Vorgaben seien verwaltungsseitig durchaus nötig, denn die Erfahrung zeige, dass nicht alles von alleine geschehe.
Neben der Bürokratie spielten auf dem Empfang auch beim späteren Get-together die Themen Nachhaltigkeit, Energiewende und der Kampf gegen den Klimawandel eine wichtige Rolle.

Wirtschaft braucht die Liegeplätze 5 bis 7

Für Cuxhaven und das Cuxland hieß das genauer der Bau der Liegeplätze 5 bis 7, die Stärkung der norddeutschen Häfen allgemein, der Ausbau der Infrastruktur, die Digitalisierung und das Thema Bildung. Eine positive, eine die wirtschaftliche Entwicklung begünstigende Rolle könne, so der Landtagsabgeordnete Claus Seebeck (CDU), der Einsatz gegen Extreme von Links und Rechts sowie gegen die AfD übernehmen.
Ansonsten: ein wichtiger Schritt auf dem Weg der bundesdeutschen Energiewende sei getan. Und ein bisschen mehr norddeutscher Wasserstoff täte der Entwicklung auch gut, war man sich ebenfalls einig.