Zahlreiche Besucher hatten sich auf den Weg gemacht, um die Windjammerparade live zu verfolgen. Die „Gorch Fock“, mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an Bord, und die „Alexander von Humboldt II“ führten die Parade an    Foto: tw

BREMERHAVEN re ∙ Flankiert vom Signalhorn der „Gorch Fock“ und der eindrucksvollen Kulisse von rund 100 Segelschiffen hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Mittwoch offiziell die SAiL Bremerhaven 2025 eröffnet. Die Parade der Windjammer auf der Weser bildete den feierlichen Auftakt zu einem der größten maritimen Festivals der Welt, das noch bis zum morgigen Sonntag, 17. August, rund 1,2 Millionen Gäste in die Seestadt locken wird.

„Was für ein herrliches Bild: Seite an Seite liegen hier ringsum im Hafen hunderte prächtige Großsegler und auch viele, viele kleinere Traditionsschiffe aus aller Welt – friedlich vereint”, sagte der Bundespräsident in seiner Begrüßungsrede. „Und zehntausende Menschen aus nah und fern stehen an den Bremerhavener Kajen und freuen sich auf die kommenden Tage. Herzlich Willkommen an alle, oder einfach: Ahoi!”

Nach zehn Jahren ohne SAiL – die Veranstaltung war 2020 der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen – sei es „Zeit, wieder Flagge zu zeigen für dieses maritime Fest der Freude – mit einem Hafen voller offener Schiffe und vor allem mit offenem Herzen“, so Steinmeier.

An der diesjährigen SAiL nehmen 250 Schiffe aus 15 Nationen teil, darunter neben dem Flaggschiff der SAiL, der Drei-Mast-Bark „Alexander von Humboldt II“, die „Union“ aus Peru – das größte Segelschulschiff Südamerikas – und die „Shabab Oman II“ aus dem Sultanat Oman.

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte sagte zur Eröffnung: „Dass diese Schiffe ihre Routen extra so legen, dass sie die fünf maritimen Tage hier verbringen können, das ist der eindrucksvolle Beleg dafür, dass die ‚SAiL Bremerhaven‘ ein ganz besonderes Windjammer- und Schiffs-Festival ist. Erarbeitet hat sich die SAiL ihren Platz in der Seefahrer-Szene nicht zuletzt durch eine perfekte Organisation. Deshalb gilt mein ausdrücklicher Dank all denen, die das auch in diesem Jahr wieder in bewährter Manier auf die Beine gestellt haben.“

Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz betonte in seiner Eröffnungsrede: „Nach zehn Jahren Pause ist die SAiL nicht nur die Rückkehr der schönsten Windjammer der Welt, sondern auch ein starkes Signal für unsere maritime Identität. Bremerhaven zeigt sich wieder als internationale Bühne und als Stadt, die Schifffahrt im Herzen trägt.“

Bereits am Eröffnungstag verfolgten Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer die Einlaufparade und die offizielle Eröffnung am Weserdeich und erlebten dort die beeindruckende maritime Atmosphäre. Auch am heutigen Samstag und morgigen Sonntag bietet die SAiL viele weitere Höhepunkte am Alten und Neuen Hafen sowie im Fischereihafen, darunter Live-Musik auf mehreren Bühnen, das beliebte Open-Ship, kulinarische Genüsse, Lasershows, das große Höhenfeuerwerk am Samstagabend oder das NEUS-Festival voller elektronischer Musik, Kunst und kultureller Vielfalt.

Die SAiL Bremerhaven lebt vom Engagement der ganzen Stadt: Bis zu 800 Aktive und Ehrenamtliche unterstützen das Festival. Annähernd 100 Sponsorinnen und Sponsoren tragen zum Gelingen bei. Fast alle Einrichtungen, Vereine und Organisationen der Stadt sind beteiligt – von der Hafenwirtschaft bis hin zu Kultureinrichtungen. „Die SAiL ist ein gemeinsamer Kraftakt, auf den wir alle stolz sein können“, so Oberbürgermeister Grantz. „Sie zeigt, dass unsere Stadt nicht nur in der maritimen Geschichte tief verwurzelt ist, sondern auch heute noch mit offenen Armen die Welt empfängt.“

Am Vormittag waren Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender an Bord des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ den eintreffenden Windjammern auf der Weser entgegengefahren und hatten die Schiffsparade anlässlich des Auftakts der SAiL begleitet. „Es schlägt mir das Herz höher, wenn man so wie wir beim großen Sail-in auf dem Deck unserer ,Gorch Fock’ stehen kann, wenn der Wind weht und die Wanten am Mast klackern, im Geleit backbords und steuerbords all die prächtigen Windjammer und Barken und natürlich auch die kleineren Traditionsschiffe”, schwärmte der Bundespräsident im Anschluss.