Jul 18, 2025

Ein eingespieltes Team, das sich bestens versteht: Sabine Fick (l.) und Yvonne Pröpper – mit den ehrenamtlich Mitarbeitenden haben die beiden das Projekt „Gute Nachbarschaft“ im ersten Jahr seines Bestehens zu einem wichtigen Stützpfeiler im Alltag vieler Menschen aus Altenwalde und umzu gemacht  Foto: Privat

CUXHAVEN re ∙ Viel Arbeit, viele glückliche Gesichter – wenn Yvonne Pröpper und Sabine Fick auf das vergangene Jahr zurückblicken, wissen sie: ihr Engagement hat sich gelohnt. Mit der Initiative „Gute Nachbarschaft“ ist ihnen und ihrem Team in der Kreuzkirchen-Gemeinde Altenwalde ein voller Erfolg gelungen. „Zahlreiche Menschen haben unsere Angebote dankbar in ihren Alltag übernommen“, sagen die beiden Fachkräfte für Gemeinwesen- und Quartiersarbeit nicht ohne Stolz. Erst vor wenigen Wochen erhielten sie zudem den Zuschlag für ein weiteres Projekt.
Das grundlegende Ziel von „Gute Nachbarschaft“ ist es, durch Begegnungen und Kooperationen neue Möglichkeiten für alle Generationen zu schaffen. Pastor Achim Wolff unterstützt und treibt das Projekt aktiv voran – eine zusätzliche Motivation für das Team. Pröpper und Fick legen ihren Schwerpunkt vor allem auf die Seniorenarbeit. „Gerade ältere Bürger sind oft allein, trauen sich nicht aus dem Haus“, erklärt Yvonne Pröpper. Dem wolle man mit niederschwelligen Angeboten gezielt entgegenwirken – und das mit Erfolg.

Frisch gekochte Speisen zu kleinen Preisen bringen Menschen zusammen

Der „Altenwalder Mittagstreff“ ist dafür ein gutes Beispiel: Dienstags und donnerstags lockt er zahlreiche Besucher, nicht nur aus Altenwalde, in den Gemeindesaal. Frisch gekochte Speisen zu kleinen Preisen bringen Menschen zusammen, bieten Gelegenheit für einen Schnack und zeigen, dass das 13-köpfige Küchenteam unter Leitung von Sabine Fick ganze Arbeit leistet – und die schmeckt.
Darüber hinaus gibt es weitere beliebte Angebote: Ein kostenloser Handarbeitstreff findet alle 14 Tage mittwochs statt, donnerstags treffen sich jeweils eine Nähgruppe für Puppen nach Waldorf-Art sowie eine offene Runde für Kalligrafie und Kartengestaltung. Auch der Smartphone-Kurs für Senioren an Dienstagen ist sehr gefragt. „Der Smartphonekurs ist ausgebucht“, berichtet Pröpper, „hier gibt es mittlerweile die dritte Warteliste.“ Es sei einfach schön, die Menschen mit ihren Bedürfnissen auf kurzem Wege direkt zu erreichen.

„Digitalpakt Alter“ überweist 3.000 Euro nach Altenwalde

Stillstand kommt für Yvonne Pröpper nicht infrage. Regelmäßig sucht sie im Internet nach neuen Fördermöglichkeiten und Ausschreibungen, um Ideen für das Projekt einzureichen – mit Erfolg. So erhielt „Gute Nachbarschaft“ 3.000 Euro vom „Digitalpakt Alter“, einer Initiative zur Unterstützung älterer Menschen im Umgang mit digitaler Technik. Das Geld hat ein „Vernetz-Café“ ermög­licht, bei dem sich Ältere alle 14 Tage samstags von 14.30 bis 16.30 Uhr im Gemeindezentrum mit einem Experten austauschen können. „Eine Honorarkraft ist schon da“, freut sich Pröpper. Diese beantwortet Fragen rund um die Anwendung von Smartphone und Tablet auf leicht verständliche Weise.
Doch damit nicht genug: Für das Projekt „Gemeinsam gegen einsam“ – geplant sind Spielenachmittage in geselliger Runde – bewilligte die Landesarbeitsgemeinschaft „Soziale Brennpunkte“ Niedersachsen (LAG) der Kirchengemeinde kürzlich 8.000 Euro. „Das ist für uns eine besondere Freude“, sagt Pröpper. Besonders, weil man sich unter 120 Bewerbungen durchsetzen konnte. Nun wird eine Honorarkraft gesucht, die das Angebot betreuen wird.
Nicht nur öffentliche Institutionen zeigen sich begeistert vom Engagement in Altenwalde: So stellte ein Immobilienmakler aus Cuxhaven kürzlich Geld bereit, damit ab Oktober vier Kulturveranstaltungen im Gemeindezentrum stattfinden können. Die Reihe beginnt mit Bildvorträgen über Altenwalde, die der Historiker Peter Bussler gestalten wird und die für spannende Abwechslung sorgen sollen.

„Miteinander reden und nicht übereinander“

„Wir wollen für die Menschen da sein, wir wollen, dass es ihnen gutgeht“, sagt Sabine Fick. Dabei ist es den beiden Fachkräften wichtig, „miteinander zu reden und nicht übereinander“. Ihr Konzept fällt auf fruchtbaren Boden. Das zweite Jahr von „Gute Nachbarschaft“ in der Kreuzkirchengemeinde kann beginnen.