Die Osteschule Hemmoor ist eine neue Kooperationsschule des Paritätischen Cuxhaven – den Auftakt der Zusammenarbeit bildete ein Rap-Projekt Foto: Paritätischer
HEMMOOR re ∙ Ein beeindruckendes zweitägiges Projekt hat die Osteschule Hemmoor im Oktober mit dem Paritätischen Cuxhaven erlebt: Die „Rapagogen“ der Who.am.I creative academy aus Mannheim erarbeiteten mit einer 8. Real- und einer 7. Hauptschulklasse Rap-Songs. Gleichzeitig wurden der Klassenzusammenhalt und der Umgang miteinander thematisiert.
Die Osteschule Hemmoor ist eine neue Kooperationsschule im Sonderprogramm „Respekt Coaches“ beim Jugendmigrationsdienst (JMD) des Paritätischen Cuxhaven. „Ziel ist es, mit Hilfe präventiver Angebote Toleranz zu fördern und Vorurteile an Schulen abzubauen. Dabei werden Schüler unterstützt, sich in einer pluralen, demokratischen Gesellschaft zu orientieren, ihre eigenen Positionen zu entwickeln und selbstbewusst nach außen zu vertreten“, erklären die JMD-Mitarbeiterinnen Daniela Fontein und Dorota Mrusek, die seit September für die Kooperation mit der Osteschule zuständig sind. Gemäß dem Programm-Motto „Lass uns reden! Reden bringt Respekt“ geht es um gegenseitiges Zuhören, darum, eine Haltung zu entwickeln und positive Erfahrungen durch einen respektvollen Umgang miteinander zu machen.
Der Schulleiter der Osteschule, Jürgen Baude, und Sozialpädagogin Katrin Stehno-Geier hatten zu Beginn des Schuljahres gemeinsam mit den JMD-Mitarbeiterinnen Präventionsangebote für die Klassen der Haupt- und Realschule geplant. Das Rap-Projekt war der Auftakt: Über ihren Bezug zur Rapmusik haben die „Rapagogen“ einen sehr guten Zugang zu den Schülern, so dass auch schwierige Themen angesprochen werden konnten. Selbstvertrauen und Selbstverständnis der Schüler konnten aufgebaut, gestärkt und im Jahrgangsverband positiv etabliert werden. Es wurde eine positive Atmosphäre in den Gruppen geschaffen, in der gegenseitige Unterstützung, Fragen ohne Scham, das Üben und das Umsetzen von fachlicher Kritik mit gegenseitigem Respekt gestärkt wurde. Außerdem kam Sprache als kreatives Mittel zum Ausdruck von eigenen Belangen, Ängsten und Sorgen zum Einsatz – ohne Beleidigungen und Beschimpfungen. Alle Teilnehmenden brachten ihre eigenen Ideen zu den Themen für den Text ein und stimmten in einem demokratischen Prozess über den Beat und die verschiedenen Themen ab. In Kleingruppen schrieben die Schüler ihre eigenen Texte und entschieden selbst über die Ausgestaltung.
„Es sind starke Texte entstanden, die von den Jugendlichen kreiert wurden und viel über ihre Realität aussagen“, so JMD-Mitarbeiterin Dorota Mrusek. Den „Rapagogen“ war es sehr wichtig, dass die Jugendlichen über Themen rappen, die ihre Welt widerspiegeln.