Mögen Sie Fisch? Sollten Sie auf jeden Fall. Einerseits weil er – richtig zubereitet und vor allem frisch – ausgesprochen lecker ist. Andererseits weil Sie etwas für die heimische Wirtschaft tun können. Arbeitsplätze sichern, zum Beispiel. Das geht ganz einfach. Außer beim Fischhändler Ihres Vertrauens einzukaufen, können Sie noch etwas viel Besseres tun. Sie könnten Urlaub machen. Es kommt nur auf das Urlaubs- ziel an.
Tut mir leid für alle, die Tea, Scones und Erdbeeren mögen. Großbritannien fällt weg. Einerseits weil es kulinarisch dort spartanisch zugeht, andererseits weil man nicht dort Urlaub machen sollte, wo eingegangene Verträge hauptsächlich dazu dienen, fish and chips einzuwickeln. Frankreich ist die Alternative. Bis auf die Sprache, und dafür können die Franzosen nichts, bietet Frankreich viel. Zum Beispiel der britischen Borniertheit die Stirn, die unseren Fischern im Cuxland den Arbeitsplatz gefährden. Das sollte man unterstützen.
Da Großbritannien auf allen möglichen Wegen die Pflichten aus den Brexit-Verträgen negiert, hat man sich in Frankreich entschlossen, die rechtlichen Rahmenbedingungen einmal auszuloten. Und ist fündig geworden. Nur noch bestimmte Häfen sind ab sofort für britische Fischer zugänglich. Darüber hinaus werden vereinbarte Fischmengen kontrolliert und – Auto- und Radfahrer kennen das von Verkehrskontrollen – das Auge des Gesetzes liegt auf der vorschriftsmäßigen Ausrüstung und der Einhaltung der Sicherheitsverordnungen. Wer der Ordnungsmacht im Auto- und Fahrradfalle vorher einen Stinkefinger gezeigt hat, weil er meinte hundertprozentig korrekt zu fahren, kennt das. „Heben Sie doch bitte mal die zweite Sprotte von links hoch, ich möchte sehen, was darunter liegt.“ Weil man auf der Insel immer noch zu Europa gehört, sollten wir der Farce der Separatisten ein Ende bereiten. Für die Briten gilt das insofern, als dass sie sich nur an die von ihnen gewünschten und eingegangenen Verträge halten müssen. Dann wird Frankreich auch wieder alle Häfen öffnen, das Warndreieck nicht jedes Mal im Frachtraum suchen, und wenn sich alle wieder liebhaben, der britischen Küche das eine oder andere Rezept überlassen. Und für uns gäbe es mehr Sicherheit für heimische Arbeitsplätze, und es wäre auch wieder Urlaub in einem der schönsten Länder Europas möglich. Es lebe das freie Scones.